Theater

“ES” – Traumtrilogie

Uraufführung: 19. September 2019

Wer von Geschichte spricht, darf von Verdrängung nicht schweigen. Das lehrt vor allem die deutsche Geschichte: Die Verdrängung der nationalsozialistischen Verbrechen erzeugte die RAF – die Verdrängung der RAF die AfD?

Der Traum schwemmt das Verdrängte an die Oberfläche, zwar künstlerisch verschlüsselt, aber umso gnadenloser. »ES« verwan­delt reale Träume in Halluzinationen und Tagträume. Halluzinationen sind Bewusstseinserweiterung. Halluzinationen sind die höchstentwickelte Form des Widerspruchs mit sich selbst. Halluzinationen können sich nicht verstellen – in­sofern sind sie wahr.

Literatur verwendet dieselben Mittel wie der Traum: verdichten, verschieben und vertauschen; Literatur ist Tagtraum. Der »es« Tagtraum verdichtet und vertauscht Geschichte und verschiebt dabei alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Ernst Blochs Erkenntnis »Keiner von uns allen könnte nicht auch ein anderer sein« wird in »es« literarisch angewandt.

Der »ES« Tagtraum stellt eine in der Ver­gangenheit mögliche Wirk­lichkeit dar, eine aktuell mögliche, eine noch nicht ermöglichte.

 

Mit: Sanja Nowara, Josef Vossenkuhl, Sabina Wackernagel
Texte: Christof Wackernagel
Musik: Paul Amrod
Film und Montage: Ulrich Fischer
Bühne: Markus Katzenbogner
Licht- Tontechnik: Tillmann Gscheidle
Einrichtung: Josef Vossenkuhl
Produktion: Dietmar Höss, Josef Vossenkuhl

Eine Koproduktion des Rationaltheater München e.V. und der Schausprecher.

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